Senioren B A-Klasse / Saison 2011: 11. Spieltag am 04.07.2011 um 19:30 Uhr:

FC Sportfreunde München - TSV Alling 0:9 (0:6)   cool


Mannschaftsaufstellung TSV Alling:


 

 

    A. Freiberger (1 / C)    
    A. Warnus (5)    
  R. Schröder (2)   F. Eggert (3)  
F. Ostermaier (10) B. Sturm (9)   I. Toursel (8) A. Schauler (6)
    E. Serter (11)    
  M. Wünsche (14)   H. Reitberger (13)  

 


Einwechselspieler: keine

  

 

Torschützen:  0:1  B. Sturm  2. min  0:6  F. Ostermaier  38. min
   0:2  F. Ostermaier  5. min  0:7  I. Toursel  58. min
   0:3  B. Sturm  12. min  0:8  H. Reitberger  74. min
   0:4  F. Eggert  25. min  0:9  A. Schauler  78. min
   0:5  H. Reitberger  30. min      

 

Zu ihrem ersten Auswärtsspiel der Rückrunde, traten die Senioren B des TSV Alling beim Münchener Traditionsverein FC Sportfreunde an der Säbener Straße im 18. Stadtbezirk (Untergiesing-Harlaching) an. Der Verein wurde im Jahr 1912 gegründet und war bis 1973 an der Klausener Straße beheimatet.

Dieser Standort mußte zugunsten der Errichtung des - noch heute bestehenden - städtischen Hallenbades Giesing / Harlaching aufgegeben werden. Um für die Sportfreunde ein Ausweichspielfeld schaffen zu können, mußte die US-Army einen Teil der seit 1959 für sportliche Zwecke, d.h. in erster Linie Baseball und American Football, gemieteten Fläche zur Verfügung stellen. Ab diesem Zeitpunkt grenzte der Platz der Sportfreunde nicht mehr nördlich, sondern südlich an das Gelände des erst 1949 zugezogenen FC Bayern an.

Gemäß Beschluß des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung vom 29.06.2005 zum "Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1798 (Säbener Straße, Klausener Straße, Am Hohen Weg)", wurden die bereits seit 1912 ansässigen Sportfreunde etwas mehr als 30 Jahre später zu einem erneuten Umzug genötigt. Grund hierfür war das weit überdimensionierte Neubauvorhaben des benachbarten FC Bayern, der zwei weitere Spielfelder, ein größeres Büro- und Verwaltungsgebäude sowie einen gigantischen Parkplatz inklusive Tiefgarage für sich beanspruchte.

Hierfür wurde von der Stadt München der seit 1969 mit dem FC Bayern bestehende Erbbaurechtsvertrag - von ursprünglich 59.430 qm - zu günstigsten Konditionen auf eine Nutzungsfläche von nunmehr 78.700 qm ausgeweitet. Zur Durchsetzung dieses Vorhabens, wurde das geltende Recht in vielerlei Hinsicht gebeugt und die berechtigten Interessen der Anwohner und bisherigen Nutzer des Geländes völlig übergangen. Nach Ansicht führender Experten, hätte ein Neubauvorhaben dieser Größenordnung niemals innerhalb eines seit Jahrhunderten gewachsenen Wohngebietes genehmigt werden dürfen. Das Gebiet wurde von der Politik kurzerhand von einer reinen "Sportanlage" in ein "Sondergebiet Sportplatz mit Verwaltung" umgewidmet, um willkürlich geltendes Recht umdeuten und umgehen zu können.

Für den Neubau mußten 35 Bäume gefällt werden (davon alleine 16 Bäume mit einem Stammdurchmesser von mehr als 80 cm !), der Versiegelungsgrad des gesamten Areals stieg von 11 % auf unfassbare 24 %. Gemäß eines schalltechnischen Gutachtens der Firma Müller BBM vom 18.07.2003, ist im Bereich der Säbenerstraße, bezogen auf das Prognosejahr 2015, mit einem von ca. 5.500 Kfz/24h auf ca. 7.800 Kfz/24h anwachsenden Verkehrsaufkommen zu rechnen, das eine massive Mehrbelastung der Anwohner durch Lärm und Schadstoffe mit sich bringen wird. Für die zahlreichen Kinder und Jugendlichen, wurde seither das Queren der Fahrbahn zur Benutzung des Hallenbades zu einem unkalkulierbaren Risiko.

Aber damit nicht genug. In der Satzung der Landeshauptstadt München über "Einfriedungen und Vorgärten" vom 18.04.1990, gibt es klare Richtlinien, wie Zäune entlang der Grundstücksgrenzen zu gestalten sind: Die Höhe ist auf maximal 2,00 m begrenzt, um das Landschaftsbild nicht zu stören und den Sportplätzen keinen "Käfigcharakter" zu verleihen. Einfriedungen dürfen nur als begrünte und offene Metallgitterzäune errichtet werden. Um die Durchlässigkeit für Kleinsäuger und Amphibien zu gewährleisten, sind diese Einfriedungen zudem sockellos mit einer Bodenfreiheit von 10 cm herzustellen. Der Bebauungsplan Nr. 1798 weicht auch an dieser Stelle von der Satzung und damit von der geltenden Rechtsordnung ab: Die Bodenfreiheit ist nicht gegeben, die Ballfangzäune durften bis zu einer Höhe von 6,00 m (das Vertrauen in die Schußgenauigkeit der eigenen Spieler scheint nicht allzu ausgeprägt zu sein und zugleich unterstellt man den Sportfreunden offensichtlich ein erhebliches Potential an krimineller Energie im Umgang mit den verschossenen Trainingsbällen des FC Bayern) errichtet und zudem aus "Geheimhaltungsgründen" mit Sichtblenden versehen werden.

Dabei wäre die Lösung dieses "Problems" für den wachsamen und ortskundigen Bürger offensichtlich gewesen und in unmittelbarer Umgebung förmlich "auf der Hand gelegen". In nicht einmal 1.500 m Entfernung (Luftlinie) ist bereits seit Jahrzehnten eine städtische Sportanlage vorhanden, die für den Zweck der Geheimhaltung wie geschaffen ist: Im südöstlichen Teil der Strafvollzugsanstalt Stadelheim befindet sich ein tadellos gepflegter Rasenplatz, der bereits von einer ausreichend hohen Sichtschutzmauer umgeben ist. Bezüglich der Platzbelegung hätte sich sicher eine einvernehmliche Regelung mit der Anstaltsleitung hinsichtlich der Freigangszeiten der Häftlinge finden lassen. Hier wurde von der Lokalpolitik erneut eine große Chance zu einem verantwortungsvollen Umgang mit wertvollen und knappen Steuermitteln vergeudet. Offensichtlich ist den Verantwortlichen noch immer nicht bewußt, daß das dem FC Bayern zugeneigte Wählerklientel keinesfalls innerhalb der Münchener Stadtgrenzen zuhause, sondern vielmehr hauptsächlich in den Neuen Ländern zu finden ist.

Zum 01.07.1992 hatte die US-Army ihren Sportbetrieb an der Säbener Straße beendet. In der Folgezeit wurden die bereits vorhandenen Baseballanlagen vier Münchener Vereinen von der Stadt zur sportlichen Nutzung überlassen. Mit der Kündigung zum 31.10.2004, wurde diese aufstrebende Sportart von der Lokalpolitik zugunsten kommerzieller Interessen geopfert. Die Vereine verloren mit der Spielstätte zugleich auch die meisten ihrer Mitglieder und haben sich mittlerweile größtenteils aufgelöst. Der derzeit einzige nennenswerte Münchener Verein, die "Munich Caribes", kämpft zum wiederholten Male um den Verbleib in der Bayernliga und wurde von den Mannschaften aus dem Umland längst überholt.

Dem FC Sportfreunde blieb schließlich nichts anderes übrig, als die erneute Verlegung seiner Spielstätte in Richtung Süden zu akzeptieren. Nördlich grenzt weiterhin das Gelände des FC Bayern an, im Süden der Anlage befindet sich die neu errichtete Kindertagesstätte für acht Gruppen (vier Kindergarten- und vier Krippengruppen). Den Sportfreunden steht nunmehr lediglich ein Kunstrasenplatz sowie eine zusätzliche, sehr schmale Aufwärmfläche zur Verfügung. Das neue Vereinsheim, im Bebauungsplan Nr. 1798 "Sportbetriebsgebäude" genannt, wurde auf eine Grundfläche von 24 m x 15 m begrenzt und mit zahlreichen baulichen Auflagen versehen. Die Sportfreunde und alle Münchener Bürger wurden von der Stadt mit der kompletten Übernahme der für die 2006 fertiggestellte Anlage anfallenden Kosten durch den Hauptprofiteur FC Bayern geködert. Unverständlich bleibt in diesem Zusammenhang allerdings, warum von den Gesamtkosten i.H.v. € 3.083.000 letztendlich doch ein Finanzierungsanteil i.H.v. € 772.000 bei der Stadt München verblieb.

 Im Vorfeld der Baumaßnahmen wurden Ende 2004 Bodenuntersuchungen durchgeführt, bei denen im Bereich des zukünftigen Geländes der Sportfreunde sowie der Kindertagesstätte eine bis zu 7,50 m tiefe, ehemalige Müllgrube entdeckt wurde, deren Auffüllmaterial - aus bodenschutzrechtlicher Sicht - sanierungsbedürftige Schadstoffbelastungen durch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und verschiede Schwermetalle (Arsen, Blei, Kupfer und Zink) aufwies. Im Bereich der geplanten Kindertagesstätte wurde eine Sanierung inklusive Totalaushub des belasteten Erdreiches vorgeschrieben. Skandalöserweise wurde auf dem Gelände der Sportfreunde nur ein Teilaushub vorgenommen und die Fläche im Bebauungsplan als "Fläche, deren Boden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet ist" gekennzeichnet.

Ein kleiner Achtungserfolg ist den Sportfreunden und Anwohnern schließlich doch noch geglückt: Die eventuelle Rückkehr der Spieler des FC Bayern auf den neu geschaffenen Parkplatz mit dem Mannschaftsbus nach 22.00 Uhr, würde einen schalltechnischen Beurteilungspegel von ca. 45 dB(A) verursachen, wodurch der maximal zulässige Immissionsrichtwert zur Nachtzeit für reine Wohngebiete von 35 dB(A) deutlich überschritten würde (jeweils 3 dB(A) mehr bedeuten eine Verdoppelung der Intensität des Schalldruckpegels). Folgerichtig muß der Mannschaftsbus nach 22.00 Uhr über die "alte" Einfahrt in den Innenhof des Vereinsgeländes fahren, um die abschirmende Wirkung des Vereinsgebäudes in Richtung der westlich gelegenen Wohnbebauung zu nutzen.

Seit dem erneuten Umzug der Sportfreunde und der Limitierung des Spielbetriebs aller Mannschaften auf lediglich ein Kunstrasenspielfeld, scheint der Traditionsverein unweigerlich dem Untergang geweiht zu sein, den man auch deutlich an der aktuellen Tabellensituation der Senioren B ablesen kann. Dennoch läßt man sich nicht unterkriegen und plant bereits jetzt die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum, die vom 06. - 10.06.2012 stattfinden werden, sofern nicht ein weiterer Zwangsumzug dazwischenkommen sollte...

Die mit nur elf Spielern angereisten Allinger ließen gleich zu Beginn der Partie keinen Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen wird. Nach Querpass von Ivo Toursel, erzielte Bernhard Sturm bereits in der 2. Spielminute mit einem 20 m - Schuß unter die Latte des gegnerischen Tores das 0:1. Bei einer etwas beherzteren Reaktion des Torhüters, wäre der Treffer eventuell noch zu verhindern gewesen. Nur drei Minuten später gelang - dem erneut hervorragend aufgelegten - Franz Ostermaier das 0:2 mit einem überlegten "Schlenzer" aus 10 m Torentfernung ins linke obere Eck. Bereits in der 12. Minute war das Spiel entschieden: Bernhard Sturm traf erneut, dieses Mal per überlegtem Flachschuß aus kurzer Entfernung ins linke untere Eck. Der TSV Alling setzte die Sportfreunde weiter mit konsequentem Forechecking unter Druck. Markus Wünsche erkämpfte im gegnerischen Strafraum durch einen "Pressball" das Leder, das Florian Eggert genau vor die Füße sprang und auf wundersame Weise den Weg zum 0:4 ins Tor fand. Einige Mitspieler behaupteten hinterher, Eggert hätte den Ball "ins Tor hineingestolpert". Auch das 0:5 durch Allings Torjäger Helmut Reitberger nach einer halben Stunde, resultierte aus einem "Abstauber" aus kurzer Entfernung. Erol Serter hatte die Vorlage gegeben. Den 0:6 - Pausenstand erzielte wiederum Franz Ostermaier, der mit einem präzisen Flachschuß aus 11 m Torentfernung erfolgreich war.

Nach der Pause verloren die Allinger ein wenig die Konzentration: Das Forechecking ließ nach und die Sportfreunde wehrten sich weiterhin tapfer. Im Gegensatz zum Hinspiel, war deren Ersatzbank dieses Mal auch sehr gut gefüllt, so daß mehrfach ausgewechselt werden konnte. Sehr zum Ärger des bis dahin nahezu beschäftigungslos gebliebenen Torwächters, Anton Freiberger, tauchten die Gastgeber plötzlich mehrfach völlig freihstehend vor ihm auf. Freiberger machte allerdings mit den Angreifern jeweils "kurzen Prozeß" und rettete mit einigen überragenden Reaktionen seine "weiße Weste". Es sollte bis zur 58. Spielminute dauern, bis die Allinger erneut jubeln durften: Andreas Warnus hatte Markus Wünsche herrlich im Strafraum freigespielt, der aus kurzer Entfernung den Torhüter anschoß und damit unfreiwillig zum Torvorbereiter avancierte. Der Ball sprang Ivo Toursel direkt vor die Füße und da das Tor leer und die Entfernung sehr kurz war, bereitete selbst ihm der Treffer zum 0:7 keine größeren Probleme. In der Schlußviertelstunde gelangen den Gästen zwei weitere Treffer. Zunächst erzielte Helmut Reitberger das 0:8: Ivo Toursel hatte nach einem Schuß von Bernhard Sturm den Ball gerade noch vor Überschreiten der Torauslinie erlaufen, zu Erol Serter zurückgepaßt, der direkt zu Reitberger weiterleitete, dem es sogar noch gelang, den Torhüter zu umspielen, bevor er den Ball im leeren Tor versenkte. Den Schlußpunkt setzte Andreas Schauler, der einen mißglückten Schußversuch von Florian Eggert aus kürzester Entfernung zum 0:9 - Endstand abstaubte.

Schiedsrichter Ferjani Ben Thlija vom FC Bayern München (!!!) beglückte beide Mannschaften bereits vor Spielbeginn mit einer kurzen Ansprache, in der er verkündete, wie immer sein Bestes geben zu wollen, dabei allerdings bezüglich etwaiger Reklamationen oder Unmutsbekundungen von Spielerseite eine relativ niedrige Toleranzschwelle walten zu lassen. Alle Spieler der Sportfreunde und auch die meisten Allinger hatten aufmerksam zugehört. Nicht jedoch die beiden Neuzugänge Andreas Schauler und Helmut Reitberger: Hatten sich die beiden in den ersten 75 Spielminuten noch auf die eigene Leistung konzentriert und völlig diszipliniert verhalten, gerieten sie mit nachlassender Kondition und zunehmender Unzufriedenheit über die eigene Leistung plötzlich völlig "außer Rand und Band": Schauler wurde vom tadellos leitenden Referee völlig zurecht für sein übertrieben lautes und aufmüpfiges "Schnauben" mit der gelben Verwarnungskarte bedacht. Reitberger wollte diese Disziplinlosigkeit offensichtlich noch übertrumpfen und handelte sich wegen fortdauernden Meckerns die redlich verdiente Ampelkarte ein. Er ließ damit seine Mannschaft schmählich im Stich, die prompt in ernsthafte Schwierigkeiten geriet und in den letzten zwölf Spielminuten kein einziges Tor mehr erzielen konnte. Die mannschaftsinternen Strafen für derartige Vergehen sind in Alling seit Jahrzehnten bekannt und unverändert geblieben. Schauler und Reitberger wissen hoffentlich sehr genau, was die Mannschaft nach dem nächsten Spiel von ihnen erwartet.

Dieses Spiel findet am 14.07.2011 um 18.30 Uhr, beim SV WB Allianz München, im Allianz-Sportzentrum an der Osterwaldstr. 144, 80805 München statt. Mit diesem Gegner haben die Allinger nach dem enttäuschenden 3:3 - Unentschieden aus dem Hinspiel noch "eine Rechnung offen".

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