Im Jahr 1929 fand in Fürstenfeldbruck ein Kreisturnfest statt. Das gab den Anstoß für 23 junge Allinger sich beim Müllerwirt zu treffen und den „Turn- und Sportverein Alling“ zu gründen.  Der TuS Fürstenfeldbruck fungierte dabei als Patenverein. Turnvater Jahn hatte das Motto Frisch – Fromm – Fröhlich - Frei verbreitet. Diese vier großen F haben die Gründungsmitglieder in das Vereinswappen des TSV Alling übernommen, wo sie auch noch heute nach 90 Jahren unverändert ihren Platz haben.

In den Anfangsjahren stand besonders das Turnen im Vordergrund. Die technischen Voraussetzungen ließen jedoch sehr zu wünschen übrig. Geturnt wurde im Speicher der alten Schule oder auch im Freien. Reck, Barren und Pferd wurden vom Patenverein ausgeliehen. Jede Woche wechselten sich Trainer aus den Nachbarvereinen ab, um in Alling Übungsstunden zu leiten. Und das mit großem Erfolg, denn die sportlichen Leistungen des TSV Alling wurden schon bald im ganzen Landkreis anerkannt. Bis nach Garmisch radelte die Allinger Turnerriege zu Wettkämpfen.

Bald wurde auch Handball und Faustball gespielt, Leichtathletik betrieben und manches Theaterstück aufgeführt, bis im Jahr 1936 alle sportlichen Tätigkeiten wegen „politischer Umtriebe“ eingestellt wurden, wie es in einem Manuskript für eine Festrede zu lesen ist. Im 2. Weltkrieg mussten alle Sportler zum Militär - viele kehrten nicht mehr zurück…

Nach dem Ende des Krieges haben die vier Besatzungsmächte alle deutschen Sport- und Schützenvereine aufgelöst. Zur Neugründung musste eine Lizenz beantragt werden. Dem unermüdlichen und zähen Bemühen einiger Mitglieder, allen voran Johann Schröder, Otto Brunner und Rupert Wörle war es zu verdanken, dass die amerikanische Militärregierung am 8. Januar 1946 den TSV Alling mit der Lizenz Nummer 1 wieder frei gab. Im Jahr 1953 durften dann auch die Parsberger Schützen als Abteilung des TSV den Schießbetrieb wieder aufnehmen. Sie trennten sich aber nach kurzer Zeit vom TSV Alling und wurden der selbständige Verein, der schon 1899 gegründet worden war.

Die 20-Jahr-Feier des TSV Alling im Jahr 1949 war ein großes Fest. Die neue Vereinsfahne wurde feierlich eingeweiht. Sportlicher Höhepunkt war das Schauturnen der Bayernriege mit Innozenz Stangl aus Jesenwang, der bei der Olympiade 1936 in Berlin die Goldmedaille im Mannschaftsturnen gewonnen hatte. Daneben gab es auch eine Gymnastikgruppe der Damen und einen Staffellauf „Rund um Alling“. Das gesamte Fest begleitete die Rundfunk Blaskapelle Otto Ebner, die auch am Abend im Vereinslokal Finkl zum Tanz aufspielte.

In der Nachkriegszeit rückte der Handballsport beim TSV Alling immer stärker in den Vordergrund. Hatte man nach dem Krieg in der C-Klasse begonnen, stieg man mit dem neuen Trainer Max Altmann in die B-Klasse und bald darauf in die A-Klasse auf. Unbeschreiblich war der Jubel in Alling, als man 1969 in Aufstiegsspielen Pfaffenhofen und den TuS Fürstenfeldbruck besiegte und damit in die Landesliga aufstieg. Mit diesen Erfolgen wurde der Ruf Allings als „Handballerdorf“ weit über die regionalen Grenzen hinaus gefestigt. Leider ging diese erfolgreiche Zeit durch die Umstellung von Feldhandball auf Halle und Kleinfeld bald zu Ende.

Im Jahr 1962 wurde der Handball-Trainer Max Altmann auch zum Vorstand des TSV Alling gewählt. Während seiner 16 Jahre andauernden Amtszeit entwickelte sich der Verein ständig weiter. Der neue Sportplatz an der Antonistraße und das frisch renoviert Vereinsheim wurde im September 1969 eingeweiht und gleichzeitig das 40-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Der Präsident des bayerischen Landessportverbandes, Rudi Sedlmayer, kam nach Alling und überbrachte seine Grüße und seine Anerkennung für die großen Eigenleistungen des Vereines bei den Baumaßnahmen.

Im Jahr 1972 wurde eine Fußballabteilung gegründet. Die 1. Mannschaft begann mit den Punktspielen in der C-Klasse und stieg schon nach 4 Jahren in die B-Klasse auf. Eine rührige Jugendabteilung übernahm das Fußballtraining für Kinder und Jugendliche und in jeder Altersklasse nahmen Mannschaften am Spielbetrieb teil.

Ein Meilenstein in der Entwicklung des TSV Alling war die Einweihung der gemeindlichen Mehrzweckhalle im Jahr 1977, die unter der Federführung von Bürgermeisterin Lieselotte Zehetmair erbaut worden war. Damit hatte der Verein eine optimale Sportstätte für Hallenhandball, Gymnastik, Freizeitsport und Tischtennis. Eine Tennisabteilung entstand ebenfalls und spielte auf dem Hartspielplatz neben der neuen Halle. Der TSV Alling hatte in den Nachkriegsjahren rund 80 Mitglieder, in den 60-er Jahren knapp über 100. Nach Gründung der Fußballabteilung und dem Bau der Mehrzweckhalle entwickelte sich die Mitgliederzahl rasant nach oben. Im Jahr 1979 waren es erstmals mehr als 600 Mitglieder - wobei der Ortsteil Alling selbst etwa 1600 Einwohner hatte.

Mit einem großen Festprogramm wurde im Juli 1979 das Jubiläum „50 Jahre TSV Alling“ gefeiert. Die sechs Abteilungen des Vereins zeigten allen Besuchern ihr sportliches Angebot, die Mehrzweckhalle war an den drei Festabenden bis auf den letzten Platz gefüllt.

Dabei war die weitere Entwicklung des TSV Alling bereits eingeleitet. Der Verein führte als einer der ersten in Bayern die EDV für die Mitgliederverwaltung und Buchführung ein. Die Planung einer neuen Sportanlage am Steinlacher Weg war von der Gemeinde Alling in Auftrag gegeben worden und die ersten Baumaßnahmen hatten bereits begonnen. Schon im Jahr 1980 waren vier neue Tennisplätze fertiggestellt und die Tennisabteilung konnte nun viele neue Mitglieder aufnehmen. Ab der Saison 1982/83 konnte auch die Fußballabteilung die neuen Spielfelder nutzen. Gleichzeitig wurde ein Trimmpfad und zwei Stockbahnen übergeben - eine Freizeitgruppe der Stockschützen entstand. Ein Umkleidegebäude für Fußball und Tennis war auch schon geplant. Nach Klärung der Zuschüsse und der Finanzierung wurde 1984 mit dem Bau begonnen, wobei die TSV Mitglieder den Innenausbau und die Außenanlagen in Eigenleistung erstellt haben. Die feierliche Einweihung erfolgte dann am 21. September 1986.

Auch sportliche Erfolge stellten sich ein: Die Fußballer gewannen mehrmals den Sparkassen Cup und stiegen 1990 erstmals in die Bezirksliga auf. Ein absoluter Höhepunkt war ein Gastspiel des deutschen Meisters in Alling vor über 1000 begeisterten Zuschauern. Die Allinger führten 5 Minuten vor Spielende gegen den FC Bayern München mit 5:3, mussten dann aber noch den 5:5 Ausgleich hinnehmen.

Eine Laufgruppe wurde 1989 gegründet - bei vielen Marathonläufen und im Triathlon wurden beachtliche Erfolge erzielt. Die Handballabteilung leistete vorbildliche Jugendarbeit und konnte 2002 mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga die Früchte dieses Aufbaus ernten. Die Fußballer errichteten eine Flutlichtanlage in Eigenleistung. Die Stockschützen - nun eine Abteilung des TSV Alling - erstellten 2003 vier neue Stockbahnen sowie eine Stockschützenhütte. Auch die Tennisabteilung gestaltete das Umfeld ihrer Sportanlage neu.

Im Jahr 2004 wurde der TSV Alling 75 Jahre alt und zählte mit seinem 1000 Mitgliedern zu den Großvereinen im Landkreis. Auch dieses Jubiläum wurde groß gefeiert, erstmals mit der neu gegründeten Blaskapelle Alling. Der TSV Alling hatte damals 10 Abteilungen. Neben Fußball, Handball, Gymnastik, Tennis, Lauftreff und Stockschützen entwickelten sich aus dem Freizeitsport die neuen Abteilungen Badminton und Wandern. Aus der Gymnastik entstanden die Abteilungen Ballett und Trampolinturnen.

Die Gemeinde Alling hat 2013 die Mehrzweckhalle erweitert. Neben der energetischen Sanierung entstanden ein eigener Gymnastikraum und eine geräumigere Tribüne für die Zuschauer, die Parsberger Schützen konnten eine moderne Schießanlage errichten.

Im Jahr 2019 feiert der TSV Alling sein 90-jähriges Jubiläum und bietet seinen 1200 Mitgliedern vorwiegend Breitensport. Damit leistet der Sportverein einen wesentlichen Beitrag für die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger in der Gemeinde Alling.

 

 

 

 

 

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